Biografien
Tibor Blech: Wege des Einzelkämpfers, ISBN 3-937617-34-5, Festeinband, zahlreiche Abbildungen, 186 Seiten

Tibor Blech wuchs in einer kleinen Stadt in der Slowakei auf. Nahezu seine ganze Familie wurde durch die Nazis ermordet. Nach seinem Medizinstudium in Prag gelang ihm während des Prager Frühlings die Flucht in den Westen, wo er sich als Arzt niederließ.
»Ich bin mir darüber im Klaren, dass diese Biographie nichts Einmaliges ist. Es gibt viele, zu viele, die Gleiches oder Ähnliches überlebt haben. Die Verfolgung, die erste Nazizeit, die kommunistische Diktatur und dann die zweite Nazizeit geben meinem Leben den besonderen Stempel.
Es mag viele Leute in diesen Zeiten schlimmer getroffen haben, aber das Hemd ist näher als die Jacke. Was ich erleben musste, hat nur mir wehgetan. Mein Schmerz ist meiner geblieben, so wie meine Freude mir vorbehalten ist.«
Ann Redemann: Kinderseelendiebe, ISBN 3-937617-09-4, Taschenbuch, 185 Seiten

Ann Redemann lebt. Das ist nicht selbstverständlich. Denn sie wurde von den Eltern missbraucht, geschlagen, gedemütigt, verlassen, wäre fast einem Mordversuch erlegen und hat die »typische« Drogenkarriere einer verletzten Kinderseele hinter sich.
Ann Redemann lebt. Sie hat sich nicht aufgegeben. Sie hat gekämpft, für andere, für sich, für ihre Familie, für ihren Frieden.
Ann Redemann lebt. Auch weil sie ihr Buch geschrieben hat.
Ann Redemann ist Mitte zwanzig, Mutter von zwei Kindern und hat beschlossen, im Leben wieder Fuß zu fassen. Denn sie hat gelernt, auch an alltäglichen Dingen Freude zu haben.
Erich-Günther Zschocke: Ein bewegtes Leben, Festeinband, 192 Seiten, Privatedition

Der französische Dichter Antoine de Saint-Exupéry schrieb einmal: »Es gibt nur zwei Sorten Menschen: die aktiven und die inaktiven.« Aus dieser Bemerkung habe ich eines meiner Prinzipien abgeleitet: Du musst dein Leben selbst in die Hand nehmen. Lebe aktiv und warte nicht ab, was mit dir passiert.
Bisweilen habe ich diesen Grundsatz vielleicht zu stark betont und damit auch manchen verprellt. Aber wie heißt es so schön: Allen zu gefallen ist unmöglich.
Erich-Günther Zschocke kam 1923 in Kaiserslautern zur Welt. Zweimal in Russland verwundet überstand er den Krieg und wurde auf kuriose Weise aus französischer Kriegsgefangenschaft gerettet. Gemeinsam mit seiner Frau baute er ein Unternehmen der Sperrholz- und Kunststoff-Formteilfertigung zur Marktführerschaft aus.
Bruno Stephan: German Girl Bruno, ISBN 3-937617-03-5, Taschenbuch, 230 Seiten

Bruno Stephan wächst heran in einer martialischen Welt: Soldaten, Arier, Herrenmenschen. Aber er trägt lieber Frauenkleider. Das kraftstrotzende Deutsche Reich hat keinen Platz für Weichlinge. Um sich selbst zu beweisen, dass er kein Schwächling ist, heuert er als Maschinist und Heizer auf einem Dampfer an. Er wird zäh und kräftig und lebt beide Seiten aus – als transsexuelle Hure: In jedem Hafen eine Braut, in jeder Bar einen Steward. Ein erstaunliches Buch, das Transsexualität vor einem selten beleuchteten, historischen Hintergrund betrachtet.
Alfred Wiechmann: Ostpreußische Collage, ISBN 978-3-937617-38-1, Festeinband, zahlreiche Abbildungen, 121 Seiten

Wie war das, wenn man in seinen Parezkes mit einem Dittchen losgeschickt wurde, um Fackepuster zu holen? Oder gar am Krengel herumgeschleudert wurde? Vertrug man danach noch einen Meschkinnes oder Pillkaller?
In kleinen Anekdoten hat der Autor Alfred Wiechmann festgehalten, wie das Leben im Kreis Tilsit-Ragnit in Ostpreußen verlief. Die Jahreszeiten gaben den Rhythmus vor, auf anstrengende Arbeit folgten fröhliche Feste, Althergebrachtes vermischte sich mit Übernatürlichem. Und manchmal gewinnt man den Eindruck, dass trotz des harten Alltags mehr gelacht wurde.
Alfred Wiechmann wurde 1921 in Ostpreußen geboren und wuchs in Petratschen auf dem Hof seiner Eltern auf. Und wenn es damals auch die Unterhaltungsmöglichkeiten unserer Tage nicht gab, im Dorf und in der Schule war immer was los.Es war eine Welt im Wandel, die mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges unterging und die der Autor noch einmal wach werden lässt.
Jürgen Höhle: Die verfluchten Jahre meines Lebens, ISBN 3-937617-27-2, Taschenbuch, 170 Seiten

Jürgen Höhle wurde im Jahr des Aufstandes 1953 in der DDR geboren. Seine Mutter gab ihn ins Heim und flüchtete. Bis heute sind viele Fragen für den Autor unbeantwortet.
»Meine Mutter war fort. Ich war in ein Säuglingsheim abgegeben worden. Sonst war niemand für uns kleinen Geschöpfe da, außer der Staat, der uns nun ernährte. Warum ich in einem Heim gelandet bin, konnte ich nie erfahren. Niemand gab mir eine Antwort darauf. Auf jeden Fall war ich nun zum Eigentum des Staates geworden.«